Optimist WM 2022 Bodrum, Türkei

Bericht von Damian Berther

Nach der WM-Teilnahme in Riva del Garda im 2021, wo für mich nicht alles rund lief, konnte ich mich wiederum für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Ich habe mich riesig darüber gefreut und auch darüber, an einem völlig neuen Ort und Land segeln zu dürfen, Bodrum, Türkei. Dieses Jahr wollte ich einiges besser machen.

Die Selektionsregatta in Portoroz/Slowenien und Workum/Holland liefen für mich sehr gut. Ich war jeden Tag recht nervös und wollte unbedingt mein Bestes geben. Das Resultat zeigte sich im Selektions-Schlussranking, wo ich mich als erster Schweizer qualifizierte.

Kaum war die Selektion beendet, ging’s Schlag auf Schlag. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren. Der WM-Trainingscamp fand wenige Tage später statt. Wir fünf Segler, der National-Trainer Peri Berusa und die Teamleaderin Fréderic Stössel fuhren zusammen nach Carnon/Frankreich. Zurück zu Hause musste ich für die Schule noch ganz viele Prüfungen nach- und vorholen, das Opti-Boot auseinanderschrauben (wir nahmen fast alles vom eigenen Opti mit ausser der Schale) und alles gut für den Flug verpacken.

In die Türkei angekommen, wurden wir herzlich empfangen. Viele Länder waren bereits zum Training früher angereist. Unser Programm an diesem ersten Tag: Hotel beziehen, Opti-Boot zusammenbauen, trainieren.

Die Eröffnungsfeier ähnelte fast einer Olympia-Eröffnungsfeier. Nach einer Parade und Eröffnungsreden, gab es Tanzspektakeln, Konzerte und alle 61 Länder durften sich präsentieren.

An den drei Qualifikationen habe ich mich sehr gut geschlagen und habe sogar einen Laufsieg geschafft. Nach den drei Qualifikationstagen habe ich mich für den Goldfleet auf Rang 24 qualifiziert. Im Teamrace sind wir nicht gut gesegelt und sind schon nach drei Kämpfen ausgeschieden. Dafür hatten wir einen Ruhetag und den haben wir genutzt, um unser Energielevel aufzuladen. Als es Zeit für die Finales war, war ich sehr nervös und die ersten zwei Tage sind mir nicht nach Wunsch gelaufen. Vor allem hatte ich Mühe am Start gut wegzukommen. Meine Taktik und Tempo waren gut. Ich konnte deswegen einiges aufholen, aber es reichte immer noch nicht für die gewünschten Platzierungen. Am letzten Tag hatte ich im ersten Lauf einen sehr guten Start und wurde Zweiter. Doch der letzte Lauf der WM ist mir komplett misslungen. An diesem Tag erlebte ich somit beide Seiten einer Regatta, einmal weit vorne und einmal weit hinten. Die Weltmeisterschaft beendete ich auf dem 34/276 Rang. Ich bin damit sehr zufrieden. Der Abschlussabend mit Party, Schlussfeier und das Kleidertauschen hat natürlich auch nicht gefehlt. Ich habe neue Freundschaften geknüpft, Höhen und Tiefen erlebt, auch zusammen im Team hatten wir eine coole Zeit.

Es war ein mega Event, das ich niemals vergessen werde. Ich bin sehr dankbar, dass ich ein zweites Mal an die WM konnte, was überhaupt nicht selbstverständlich ist.

Ich danke meinen Trainer Damir, Antonis und Achille für ihre unermüdlichen Trainings und Supports und allen, welche an mich glauben und mich in irgendeiner Art und Weise unterstützen, sei es sportlich, organisatorisch, finanziell, schulisch oder auch mental.

Meine nächsten Ziele sind die Titelverteidigung an der Schweizermeisterschaft vom 1. bis 4. September 2022 auf dem Silvaplana See.

Liebe Grüsse Damian