Von Camillo Lofterød (12) SUI-52964
Ich war bereits sehr gespannt, als es hiess, mein Bruder und ich werden unsere erste 420er Regatta in San Remo antreten. Durch eine harte Trainingswoche davor haben wir viel dazu gelernt und haben anschliessend an der Regatta teilgenommen. Die ersten zwei Tage hatte es keinen Wind und wir sind wieder an Land gegangen. Am nächsten Morgen waren wir bereit einige tolle Läufe zu segeln. Wir sind aus dem Hafen gesegelt und die Wellen waren riesig, der Wind peitschte uns ins Gesicht, und als wir zum Start fuhren, hat die Windstärke mittlerweile noch ein bisschen zugenommen. Doch wir waren spät dran. Als der fünf Minuten Countdown lief, segelten wir so schnell wie möglich zum Start. Beim Start angekommen, zeigte die Uhr bereits auf 1.54 Minuten. Wir waren bereit zum Starten und plötzlich hupte es laut. Alle Schiffe segelten voll voraus, wir zogen die Segel ein und ich hüpfte blitzschnell mit dem Trapez raus. Wir sahen um uns und bemerkten, dass die anderen Schiffe ein gutes Stück voraus waren. Doch bereits nach der Hälfte des Kurses sahen wir ein paar Boote neben uns und das waren sicher nicht schlechte Segler. Sie waren jedoch deutlich schneller als wir. Wir wendeten unter ihnen und segelten ganz nach rechts auf die Layline durch. Als wir das zweite Mal wendeten, waren wir vor ihnen, doch nicht mehr lange. An der ersten Luvtonne später hissten wir den Spinnaker. Wie Profis surften wir auf den Wellen. Eine riesige hat uns fast verschlungen und ich hätte mir nicht vorstellen können, was dann passiert wäre. Nur noch ein kleines Stück bis zur Leetonne verblieb und das Boot schoss wie eine Kanonenkugel um die Boje. Dieses Mal war der Weg viel kürzer und bereits nach 15 Minuten waren wir wieder bei der Luvtonne. Wir segelten so schnell wie möglich. 20 Meter vor unseren Augen tauchte die nächste Boje auf. Wir waren bereit den Spinnaker zu setzen, doch dann baute sich eine monsterhaft grosse Welle auf und verschlang unser Boot, als ob es eine kleine Nussschale wäre. Ich fiel nach vorne ins Boot, rappelte ich mich auf, setzte den Spinnakerbaum und wir schossen nach vorne! Als wir halsten, ging alles sehr schnell und das Boot kenterte. Wir krochen mühsam auf das Boot und versuchten vergebens das Boot auf zu stellen. Erst als Nino Livio zu mir kam und sich auf das Schwert setzte, drehte sich das Boot langsam und gemächlich um. Wir waren heil froh und segelten ins Ziel. Das war eines der besten Erlebnisse in meiner Segelkarriere!

